Leitbild
Das Fachgebiet hat ein sozialwissenschaftlich-empirisches Profil und vertritt das Fach mit einem markanten Profil und zugleich hinreichend breit. Nur ein solcher Zugang bewahrt vor Fehleinschätzungen, die sich aus einer zu stark fokussierten Ausrichtung, die größere Zusammenhänge nicht berücksichtigt, fast zwangsläufig ergeben.
Grundsätzlich fühlen wir uns Theorien mittlerer Reichweite verpflichtet und lehnen daher sowohl „Universal-Theorien“ als auch „Variablen-Baukästen“ ab. Der Ausgangspunkt jeder Forschung ist ein konkretes Problem, für das ein geeigneter theoretischer und methodischer Zugang gewählt werden muss.
In theoretischer Hinsicht interessieren uns nicht nur die klassischen Fragestellungen der Kommunikationswissenschaft, wie öffentliche Diskurse oder Wahlen, sondern vor allem auch die Rolle von Massenmedien und öffentlicher Kommunikation bei aktuellen Phänomenen sozialer Stereotypisierung und politischer bzw. gesellschaftlicher Gewalt. Dieser Blick erlaubt, relevante gesellschaftliche Probleme zu erkennen und angemessen zu erforschen.
Dabei sind nicht nur spezifische Forschungsthemen von Interesse, sondern auch grundlegende Fragestellungen des Faches. Nur so kann es gelingen, empirische Evidenzen zu kanalisieren, anstatt sie lediglich zu kumulieren.
Im Kern ist das Fachgebiet in der Kommunikationswissenschaft beheimatet. Um Forschungsfragen aber noch umfassender beantworten zu können, werden auch theoretische Anleihen aus verwandten Sozialwissenschaften, wie der Politikwissenschaft, Soziologie und Sozialpsychologie herangezogen.
In methodischer Hinsicht gehen wir dabei schwerpunktmäßig empirisch-quantitativ vor, bedienen uns aber auch intersubjektiv nachvollziehbarer empirisch-qualitativer Verfahren. Zu den methodischen Kompetenzen des Fachgebietes gehören insbesondere quantitative und qualitative Verfahren der Inhaltsanalyse und Befragung, Experimente sowie komplexere statistische Verfahren wie Zeitreihenanalysen.
Methoden und statistische Verfahren sind dabei aber kein Selbstzweck, sondern ein unverzichtbares Werkzeug für empirisch verlässliche Aussagen. Durch die praktische Anwendung und die Erfahrungen, die dabei gesammelt werden, kann dieses Werkzeug kontinuierlich optimiert werden.
Das Fachgebiet folgt dem Lehrprinzip „Fördern durch Fordern“. Die Studierenden werden zur Selbstständigkeit und zu einem kritischen, reflektierten Denken herausgefordert. Die vermehrt zu beobachtende Tendenz, das Lernniveau abzusenken, unterfordert die Studierenden und unterstellt ihnen im Grunde, dass sie Sachverhalte nur dann verstehen, wenn sie auf dem Niveau von Checklisten vermittelt werden.
Wir sind der Auffassung, dass Forschung und Lehre eine Einheit bilden. Aus diesem Grund, ist das Fachgebiet nicht nur bestrebt, Studierende für Forschung und Wissenschaft zu begeistern, sondern ihnen auch im Rahmen von Forschungs- und Lehrprojekten die Mitarbeit an der Forschung zu ermöglichen.